Rheinhessen ist mit rund 27.000 Hektar Rebfläche das größte Weinanbaugebiet Deutschlands. Eingebettet zwischen Rhein, Nahe und Pfälzerwald, zieht sich das Rebenmeer über sanfte Hügel, offene Täler und geschützte Lagen. Die Region ist nicht nur historisch tief mit dem Weinbau verbunden, sondern gilt heute als Motor des modernen deutschen Weins. Junge Winzerinnen und Winzer, traditionsreiche Betriebe und kooperative Dynamik machen Rheinhessen zu einer der innovativsten Weinlandschaften Deutschlands. Besonders im „Rheinfront“-Bereich zwischen Nierstein und Oppenheim gedeihen große Lagen mit weltbekanntem Ruf.
VIELFALT MIT FUNDAMENT – BÖDEN, KLIMA UND REBSORTEN IN RHEINHESSEN
Die Geologie ist so vielfältig wie das Weinprofil: Tonmergel, Kalkstein, Löss und roter Schiefer bilden die Grundlage für eine beeindruckende Bandbreite an Rebsorten. Das milde, trockene Klima mit reichlich Sonnenstunden begünstigt sowohl frische Weißweine als auch kraftvolle Rotweine. Riesling spielt eine zentrale Rolle, vor allem an der Rheinfront. In der Breite dominieren jedoch Müller-Thurgau, Silvaner, Dornfelder und zunehmend die Burgundersorten. Die Offenheit für neue Rebsorten, alternative Ausbauarten und nachhaltige Bewirtschaftung verleiht dem Gebiet ein modernes, wandlungsfähiges Profil. Rheinhessen bietet nicht nur Bodenvielfalt, sondern auch kreative Spielräume.
URSPRUNG TRIFFT AVANTGARDE – STILISTIK UND HANDSCHRIFT DER RHEINHESSEN-WEINE
Rheinhessen steht für Weine mit Herkunft und Handschrift, die von Leichtigkeit bis zu Tiefe und Struktur reichen. Besonders der Silvaner erfährt hier eine Renaissance – mineralisch, feinwürzig und Terroir geprägt. Auch der Riesling zeigt sich ausdrucksstark, oft mit saftiger Frucht und lebendiger Säure. Burgundersorten überzeugen durch Dichte, Balance und Substanz. Viele Weine tragen die neue Rheinhessen-Mentalität: selbstbewusst, qualitätsorientiert, weltoffen. Der Mut zum Experiment hat das Gebiet zu einem Zentrum für moderne deutsche Weinkultur gemacht.