Das Anbaugebiet Sachsen zählt mit nur etwa 500 Hektar Rebfläche zu den kleinsten, aber ältesten und nördlichsten Qualitätsweinregionen Deutschlands. Die Weinberge liegen überwiegend entlang der Elbe, zwischen Dresden, Radebeul und Meißen, und profitieren von der Wärme reflektierender Flusstäler, geschützten Terrassenlagen und viel Handarbeit. Der sächsische Weinbau reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück und ist bis heute geprägt von einer Mischung aus gelebter Tradition und modernem Qualitätsstreben.
ZWISCHEN SANDSTEIN UND STEILTERRASSE – DAS TERROIR SACHSENS
Die Reben in Sachsen wurzeln auf Verwitterungsgestein, Syenit, Granitverwitterungsböden sowie Löss und Sand. Die Weinberge sind häufig in schmalen, oft jahrhundertealten Terrassen angelegt, was den Anbau besonders aufwendig, aber auch charaktervoll macht. Die Region ist durch ein kontinentales Klima mit kühlen Nächten und viel Sonnenschein geprägt, was zu einer langen Reifezeit führt. Die wichtigsten Rebsorten sind Müller-Thurgau, Riesling, Weißburgunder sowie regionale Spezialitäten wie Goldriesling, der fast ausschließlich hier angebaut wird. Diese Bedingungen erzeugen ein einzigartiges, kühles Weinprofil mit Frische und Struktur.
FEIN, FILIGRAN, REGIONAL – DER STIL DER SÄCHSISCHEN WEINE
Sächsische Weine zeichnen sich durch zarte Frucht, präzise Säure und zurückhaltenden Alkoholgehalt aus. Sie gelten als besonders filigran und elegant, häufig mit floralen Noten und mineralischem Abgang. Der Goldriesling, eine regionale Rarität, steht exemplarisch für die Verbindung von Leichtigkeit und Aromatik. Auch klassische Sorten wie Riesling und Weißburgunder entwickeln hier eine eigene Stilistik: frisch, mit klarem Herkunftscharakter.
