
Für viele ist das kleinste und am östlichsten gelegene deutsche Anbaugebiet immer noch ein Geheimtipp. Dabei ist der Anbau von Weinreben in Sachsen seit dem 12. Jahrhundert ein fester Bestandteil der Landeskultur, wie eine Urkunde der Bischöfe zu Meißen, den ursprünglichen Förderern der Weinkultur im sächsischen Elbland, belegt.
Am eindrucksvollsten nähert man sich dem Anbaugebiet auf der Sächsischen Weinstraße, die vom Barockschloss in Diesbar-Seußlitz entlang der Elbe zum „Tor der Sächsischen Schweiz” nach Pirna führt: „Alles hier herum wimmelt von Weinbergen, Landhäusern und Gütern”, wie Friedrich Schiller feststellen konnte, sichtlich beeindruckt von der Aura des guten Lebens, von dem die zahllosen Villen und Schlösschen auch heute noch künden.Das Elbbecken spendet hier ausreichend Wärme für ein Wachstum der Reben, wenn auch die durchschnittlichen Temperaturen und grimmigen Spätfröste dem Weinanbau natürliche Grenzen setzen.
Auf Granit- und Gneisböden gedeihen hier vor allem Müller-Thurgau und Riesling sowie Weiß- und Grauburgunder, die ausdrucksstarke, stoffige Weine erbringen und zumeist trocken ausgebaut werden. Berühmt sind die Weinberge von Pillnitz, auf denen sich die sächsischen Könige einst ihren eigenen Wein anbauen ließen. Sogar in der heiteren Barockemetropole Dresden werden unterhalb der malerischen Elbschlösser sowie um den Vorort Redabeul Reben kultiviert. Meißen gilt als die Wiege Sachsens.
Der Stadtname geht seit 1710 um die Welt, als August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, die erste Porzellanmanufaktur in Europa gründete. Um Meißen hat der Weinbau seit Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts einen enormen Aufschwung genommen, der sich nicht zuletzt mit der Renaissance von Schloss Proschwitz verbindet, das heute zu den besten Gütern des Weinbaugebiets gezählt werden kann.
Größe: 478 ha
Weißwein: 81,0 %
Rotwein: 19,0 %
Hauptrebsorten: Müller-Thurgau, Riesling, Weißburgunder, Grauburgunder, Spätburgunder, Traminer