
Das „Land der tausend Hügel” ist ein Land für Entdeckungen. Wer dem „heimlichen Heißblut” und „gezügelten Temperament” hier begegnen möchte, wie es Carl Zuckmayer, der berühmte Dichter aus Nackenheim, einmal beschrieben hat, der wird bei den Weinen aus dem größten deutschen Weinbaugebiet seine Erlebnisse machen. Reben und Wein sind in dem Dreieck zwischen Mainz, Bingen und Worms allgegenwärtig, nur drei Gemeinden verfügen hier über keine eigenen Anbauflächen!
Nach einer Qualitätsrevolution in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts, deren positive Entwicklungen heute vor allem von den jungen Winzertalenten fortgesetzt werden, gehören auch die Weine aus diesem Anbaugebiet zu den besten Gewächsen in Deutschland. Und dabei ist Rheinhessen geradezu ein Rebsortenparadies, das hier nahezu alle Klassiker und auch aus Neuzüchtungen hervor gegangene Sorten — wie etwa Dornfelder und Scheurebe — aufzubieten hat.
Weine von der so genannten „Rheinfront” aus den besten Hanglagen bei Guntersblum und Bodenheim, die Rieslinge aus Nierstein, Oppenheim und Nackenheim sind mittlerweile zu einem festen Begriff für Qualität geworden; auch im Hinterland um die Ortschaften Bechtheim, Westhofen sowie um Flörsheim-Dalsheim werden Spitzenweine erzeugt.Als klassische Vertreter des Anbaugebiets haben sich die trockenen Rheinhessen-Silvaner (unter dem Qualitätssigel „RS”) mit ihrer leicht erdigen Würze und lebendigen Säure längst Statur und Charakter zurück erobert.
Dies gilt auch für die Gewächse einiger sehr bemerkenswerter Rotweinkünstler (Spätburgunder) aus Ingelheim und zum Teil von der Rheinfront bei Guntersblum. Bemerkenswert ebenso die Innovationsfreude im Lande: Dass die Biowein-Bewegung in Deutschland hier ihre Ursprünge hat und der „Winzersekt” in Rheinhessen aus der Taufe gehoben wurde, sollte dabei in Erinnerung gerufen werden.
Größe: 26523 ha
Weißwein: 69,2 %
Rotwein: 30,8 %
Hauptrebsorten: Müller-Thurgau, Weißburgunder, Silvaner, Riesling, Portugieser, Dornfelder