
Liest man auf dem Weinetikett eines Moselweins Lagennamen wie Piesporter Goldtröpfchen, Bernkasteler Doktor, Wehlener Sonnenuhr oder Winninger Röttgen, dann künden diese Namen für viele Weinfreunde weltweit vom Ruhm eines der ältesten und bekanntesten deutschen Weinbaugebiete. Es sind die feinfruchtigen, trockenen, lieblichen, auch die edelsüßen Rieslinge, die den Moselwein groß gemacht haben. Sie bestechen im besten Fall mit einer filigranen Eleganz und ihrem charakteristischen Säurespiel, welches die enorme Fülle der Aromen unterstützt, häufig gepaart mit der für einen Moselwein typischen Mineralität.
Das Anbaugebiet, eingerahmt von Hunsrück und Eifel, erstreckt sich, dem abenteuerlichen und kurvenreichen Mosellauf folgend, von der Grenze zu Luxemburg bis Koblenz sowie entlang seiner Nebenflüsse Saar und Ruwer. Dass die Römer hier vor mehr als 2000 Jahren mit einer Kultivierung von Weinreben begonnen haben, lässt sich anhand zahlreicher historischer Funde dokumentieren, darunter einige Kelteranlagen, die als Denkmäler einer traditionellen Weinkultur erhalten geblieben sind. Etwa 50 Prozent der Reben stehen hier in terrassierten Steillagen – wie dem berühmten Bremmer Calmont oder dem Erdener Treppchen.
In den Hanglagen lässt sich nur sehr mühsam und aufwändig von Hand arbeiten. Das Wachstum der Reben wird durch ein ideales Kleinklima in den vor Windeinfall geschützten Flussschleifen begünstigt. Wärmespeichernde Schiefer- oder Grauwacke- Gesteinsböden – wie etwa an der Mittelmosel – verleihen den Moselweinen ihre Eleganz und feine Mineralität.
Auch wenn die Mosel allgemein die Weinszenerie zu dominieren scheint, haben auch Saar und Ruwer einige Weinbergsjuwelen aufzuweisen, aus denen charaktervolle Gewächse von Weltruf hervorgehen: Wiltinger Scharzhofberg, Grünhäuser Abtsberg oder Kaseler Nies'chen stehen hier ebenbürtig neben den großen Moselgewächsen.
Größe: 8.871 ha
Weißwein: 90,8 %
Rotwein: 9,2 %
Hauptrebsorten: Riesling, Müller-Thurgau, Elbling, Kerner, Spätburgunder, Dornfelder.