
Über die Landesgrenzen hinaus ist das überschaubare, aber feine Weinbaugebiet als der „Frühlingsgarten Deutschlands“ bekannt: Steil erhebt sich der Westrand des Odenwalds aus der Rheinebene, die Rebflächen erstrecken sich entlang der Hügelketten und aus dem Grün ragen romantische Schloss- und Burgruinen. Römer befestigten hier, einem uralten Handelsweg folgend, die „strata viarum montana“. Ihr Name bezeichnet heute das in etwa 60 Kilometer lange Gebiet zwischen Darmstadt und Heidelberg, das aufgrund seiner bezaubernden Landschaft und wegen des milden, von der Sonne verwöhnten Klimas an italienische Gefilde erinnert.
Die Weinberge stehen hier, gut geschützt vor kalten Windeinbrüchen, zumeist auf den nach Westen abfallenden Berghängen des Odenwalds. Bei optimalen klimatischen Bedingungen mit einer hohen Sonnenscheindauer findet vor allem die edle Rieslingrebe sehrgute Wachstumsbedingungen. Rund 55 Prozent der Weinlagen sind mit der Königsrebe bestockt. Die Weine werden zum größten Teil trocken ausgebaut. Beachtenswert ist der hohe Anteil an Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen und Eisweinen, mit denen die Winzer des Weinbaugebiets sich große Anerkennung erworben haben. Die Weinbau-Hochburgen Bensheim und Heppenheim sind hingegen nicht nur wegen ihrer rassigen, feinfruchtigen und eleganten Rieslinge ein Begriff.
Die wildromantischen Altstadtkulissen der beiden Ortschaften laden zu einem längeren Aufenthalt ein. Im Fürstenlager bei Bensheim, der ehemaligen Sommer- Residenz der hessischen Landgrafen, kann der Besucher in einem 25 Hektar großen Naturpark lustwandeln und auf dem westlichen Rheinufer lockt die Kulturbeflissenen die Benediktinerabtei Lorsch mit seiner „Königshalle“ (seit 1991 UNESCO-Welterbe) zu einer Stippvisite. Das reiche Kulturangebot, die reizvolle Landschaftskulisse und natürlich der Wein machen die Region zu einem unverwechselbaren Gesamtkunstwerk.
Größe: 436 ha
Weißwein: 79,1 %
Rotwein: 20,9 %
Hauptrebsorten: Riesling, Spätburgunder, Müller-Thurgau und Grauburgunder