
Der Dichter Heinrich Heine verlieh mit seinem „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten...” der Loreley ihre Stimme. Heute ist der Rheinfelsen, der nach der sagenumwobenen Märchenschönheit benannt wurde, ein Teil des UNESCO-Welterbes Mittelrheintal: Die malerische Kulturlandschaft besticht auf rund 120 Kilometer von der Nahemündung bei Bingen bis vor die Tore Bonns durch seine unverwechselbare Kombination aus pittoresker Burgenromantik, mittelalterlich geprägten Städtchen und einem fortschrittlichen Rebanbau.
Der Weinbau hat diese Landschaft und die sehenswerten Orte entlang der Schifffahrtsstraße über die Jahrhunderte geprägt, auch wenn das enge, von schroffen Felsen zerklüftete Tal die Arbeit der Winzer zu einer Herausforderung macht: Mehr als 80 Prozent der Weinberge sind hier Steillagen. Riesling ist schlechthin der Wein vom Mittelrhein. Die feinen, eleganten und ausdrucksvoll-rassigen Weine galten noch vor einigen Jahrzehnten als die reintönigsten in Deutschland.
Bis heute dominiert denn auch die Königsrebe zu 75 Prozent den Weinanbau, der Rest verteilt sich auf Spätburgunder, Müller-Thurgau und Kerner. Der Charakter der Weine wird auch hier entscheidend durch die verschiedenen Bodenarten geprägt: Stoffreiche Weine kommen aus den von schwerem Löss geprägten Weinbergslagen am unteren Mittelrhein bei der Ortschaft Leutesdorf, besonders extraktreiche Gewächse bringen die stärker verwitterten Böden in den Steillagen hervor. Die für den Mittelrhein typischen trockenen und halbtrockenen Weine stammen aus den Lagen bei Bacherach und Steeg, die mit reinem Devon-Schiefer durchzogen sind.
Größe: 456 ha
Weißwein: 85,1 %
Rotwein: 14,9 %
Hauptrebsorten: Riesling und Spätburgunder